Strengwinter 1946/47

Auszüge aus dem Tagebuch meines Vaters – Örtlichkeit: St. Margarethen bei Knittelfeld:

„17. 12. 1946: Es ist viel und schöner Pulverschnee, endlich wieder Sonnenschein, jedoch ist es rapid sehr kalt geworden (nachts -19°, tags -10°, am 18. -26° und -15°, 19. -31° u. -18°, 20. -29° u. -13°, 21. -28° u. -14°, 22. -27°, -13°, 23. -23°,-12°, 24. -24° -8°, 25. -23°,-10,5°. Die Zimmertemperatur, die sich lange um 6° gehalten hatte, fiel ebenso rasch auf -8° am 20. früh, als Mutti das erstemal im Ofen heizte, um bis zum Abend auf 0° und in den darauffolgenden Tagen auf 6° zu kommen. Es sind ja Ofen und Heizmaterial nichts wert.“

Dazu: Der Ofen war ein Kachelofen, der eigentlich zwei Zimmer hätte wärmen sollen. Das benutzte Thermometer war ein ganz einfaches Minimum/Maximumthermometer mit Weingeist und zwei Stahlstäbchen in vertikaler Anordnung und einer Ablesegenauigkeit von etwa 0,5 Grad. Daher werden auch kaum Zehntelgrade mitgeteilt. Es war etwa drei Meter über Grund in einer Fensternische aufgehängt und zeigte sicher nicht das, was man in einer Thermometerhütte etwas abseits des Hauses abgelesen hätte.

Weitere Eintragungen von Anfang Jänner 1947:

„Mit -9,5° morgens und -5,9° bei Tag war es (der 3. 1., Anm.) der wärmste der letzten Zeit, auf den e. zweite Kältewelle folgte, die aber zum Glück diesmal kürzer war (5. -26°, -14,5°, 6.1. -29° -19°, 7. -31°, -17°, 8. -20°, -11°, 9. -18,5°, -7,3°, 10. -5°, -1,2°).“ …“Die Küche, die vom Vormittag meist bis gegen Mitternacht geheizt w., hatte morgens einigemale um 0°! Und die Wasserleitung fror zum 2. Mal ein (am 25. und 28. (-27°) wieder). Unser Schlafzimmer hatte -9° und als Franzi am 7. kam, hatte seines, ein Mansardenzimmer im 1.Stock -15°. Am 9. konnte er jedoch schon wieder heimfahren, da die Schulen wegen Mangels an Heizmaterial geschlossen wurden.“…“ Mit dem Wärmerwerden, wie wir hofften, ist leider wieder nichts geworden und diese Woche wurde es abermals von Tag zu Tag kälter, am 25. -30,2° u. -16°.“

Über Anfang März 1947:

„Ebenso ungewöhnlich ist die Kälte (am 2. 3. -19°, am 3. 3. -17°). Am 4. bekamen wir endlich unsere Kohle (150 kg für den ganzen Winter).“